Vorgänge automatisieren mit einer Brücke zwischen CAD und ERP
Damit Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben, müssen sie Informationen austauschen, die über die Grenzen innerhalb der einzelnen Abteilungen hinaus gehen. Das allerdings mit Hilfe der IT und nicht auf altmodische analoge Wege oder per manuell verfasster Listen bzw. E-Mails. Besonders in der Industrie 4.0. liegt dabei der Schwerpunkt in der Entwicklung darauf, technische sowie kaufmännische Abläufe zu verknüpfen. Dies ist durch die Verbindung von CAD- und ERP-Systemen möglich. Der folgende Artikel soll näher beleuchten, wie diese beiden Programme zusammen verlaufen bzw. welche Vorteile darin bestehen.
Welche Vorteile bringt eine Vernetzung?
Die Vorteile einer Verbindung dieser beiden Programme sind vielfältig. Dies liegt daran, dass die Abteilungen in beide Richtungen automatisch ihre Informationen abrufen können. Zum besseren Verständnis hier ein paar Beispiele dafür:
- Der Einkäufer sollte frühzeitig Stücklisten abrufen können sowie kostengünstige Lieferanten recherchieren, wohingegen der Techniker alle wichtigen Daten zu seinen Modellen einsehen sollte. Diese Daten sollten alle Informationen beinhalten, die ihm zeigen, welche Rohstoffe im Lager vorhanden sind, die er für seine Konstruktionen verwenden kann. Sollte etwas nicht lieferbar sein, erfährt er es erst durch den Einkauf, der ihm diese Informationen bereitstellen muss. Dies geschieht am besten automatisch durch eine Brücke der Programme CAD und ERP. Ansonsten kommt es bei verzögertem Informationsaustausch zu Engpässen.
- Fehler sowie Zeit sparen sich Betriebe damit zusätzlich, wenn es darum geht, wie die Detailpläne der Zeichnungen und 3D-Modelle in die Fertigung gelangen. Dies gelingt nur durch eine feste Schnittstelle zur CAD-Software, damit die Übertragung automatisch abläuft. Ansonsten muss ein Mitarbeiter die Informationen von einem Programm ins andere händisch eingeben. Gerade bei Stücklisten komplexer Maschinen ist dies äußerst zeitaufwendig, da diese schnell mehr als tausend Einzelinformationen erhalten. Zudem häufen sich dabei Übertragungsfehler, die bei einer manuellen Eingabe nicht zu verhindern sind.
Single Source of Truth
Durch die bidirektionale Verbindung der beiden Programme CAD und ERP entsteht die sogenannte Single Source of Truth. Das bedeutet, dass jeder User im ERP-System Zugriff auf alle Daten hat, sowohl technische als auf kaufmännische. Da alle Kollegen dadurch mit den gleichen Informationen arbeiten können, entstehen keine Übertragungsfehler oder Missverständnisse. Damit überbrücken Firmen eine Lücke zwischen Konstruktion und Fertigung in beide Richtungen.
Alternativen
Statt diese beiden Programme direkt miteinander zu koppeln, gibt es auch die Option, das CAD-Programm über ein PDM- oder PLM-System indirekt mit dem ERP-System zu verknüpfen. Diese beiden Systeme sind spezialisiert auf Fertigungsbetriebe, weshalb sie alle gängigen Formate verarbeiten können. Der Nachteil hierin liegt allerdings darin, dass es zwei getrennte Programme gibt und daher kein einheitliches Informationssystem vorhanden ist. Dennoch ist es eine gute Alternative, um vorhandene Software zu integrieren.
Eine Aufstockung ist lohnenswert
In einem bereits bestehenden ERP-System kann jedes Unternehmen eine CAD-Software anbinden. Besitzt die Firma jedoch schon eine PDM- oder PLM-Software, kann eine Kopplung über diese Programme ebenfalls eine sinnvolle Lösung darstellen. Jede Verknüpfung erleichtert die Verbindung zwischen Fertigung, Produktion und den anderen Abteilungen. Dies spart viel Zeit, weshalb diese Brücke ein sinnvolles Tool für jeden Betrieb darstellt. Die Mitarbeiter sind dadurch zufriedener, da sie über alles Bescheid wissen, sowie effizienter, weil sie die Informationen nicht selber weitergeben müssen.