Kryptowährungen – Wie weit sind sie heute noch verbreitet?
Im Jahr 2009 wurde Bitcoin als allererste Kryptowährung der Welt entwickelt. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich der Bekanntheitsgrad erhöht hat, lange Zeit galt das Digitalgeld allerdings als absoluter Geheimtipp für Investitionen und löste einen wahren Trend aus. Mittlerweile soll es über 9.000 verschiedene Kryptowährungen geben, die allesamt in ihren Kursen sehr schwankungsanfällig sind und daher als riskant betrachtet werden. Wir haben uns gefragt, wie viele Leute heute Kryptos besitzen, wo sie Anwendung finden und ob sich eine Investition aktuell noch lohnt.
Wo können Sie heute mit Digitalgeld bezahlen?
Es gibt nur einen einzigen Staat, in dem Bitcoin tatsächlich flächendeckend eingesetzt werden kann. Dabei handelt es sich um das mittelamerikanische Land El Salvador, wo Bitcoin seit September 2021 als gesetzliches Zahlungsmittel gilt. Allerdings hat auch die Akzeptanz in Deutschland stark zugenommen. Während der Online Glücksspielmarkt einer der Ersten war, der Bitcoin und einige weitere Kryptowährungen unterstützte, können Sie heute nicht mehr nur ein Casino finden und dort nach Nutzung von einem 15 Euro Startguthaben ohne Einzahlung Ihre bevorzugte Kryptowährung anwenden, auch viele andere Unternehmen sind offen für Zahlungen mit der virtuellen Währung.
Zu den Firmen, die Kryptowährungen akzeptieren, gehören unter anderen Microsoft, PayPal, Mastercard, eine Reihe von Fluggesellschaften und die große Reiseagentur Expedia, Lieferando, die Gaming-Plattform Twitch und die Händler-Webseite Shopify, auf der Verkäufer die Zahlung per Kryptowährung für ihre Kunden freischalten können. Im Grunde genommen können sämtliche Waren und Dienstleistungen also per Digitalgeld bezahlt werden, wenn man nur einen passenden Anbieter auswählt.
Aktuelle Verbreitung von Kryptowährungen
Während die Akzeptanz von Kryptos bei Unternehmen gestiegen ist, ist sie unter Verbrauchern gesunken. Laut einer Umfrage nutzen nur noch 4% der Deutschen Kryptowährungen, während zur Hochzeit im Jahr 2017 11% angegeben haben, Digitalgeld zu besitzen. Die Schweizer sind mit einem Anteil von 17% die aktivsten Europäer auf dem Krypto-Markt. Die meisten Menschen, die Digitalgeld anwenden, stammen aus Südamerika. 22% aller Befragten verwenden dort Digitalwährungen. Selbst in den USA ist die Beteiligung mit 13% ziemlich gering. Aber warum ist die Beliebtheit und Aktivität am Krypto-Markt gesunken?
Es gibt verschiedene Gründe dafür, warum die Investition in Kryptowährungen und die Nutzung von einer ganzen Reihe aufgegeben wurde. In erster Linie ist das Vertrauen in die Preisstabilität gesunken. Digitalgeld ist grundsätzlich eine unvorhersehbare Anlage, die mit einem hohen Risiko verbunden ist. Innerhalb von Stunden können die Kurse ein Hoch erleben oder aber auch einstürzen. Das bewies zuletzt vor allem die Ankündigung von Facebook, eine eigene Digitalwährung auf den Markt zu bringen. Während diese Nachricht zunächst für einen Aufschwung aller Kryptowährungen sorgte, stürzten die Kurse ebenso schnell wieder ein, als feststand, dass die Mehrheit die Pläne von Facebook eher kritisch beurteilt.
Abgesehen von der Preisstabilität glauben mehr als drei viertel aller Befragten nicht daran, dass Digitalgeld staatliche Währungen jemals ablösen kann. Das führt dazu, dass offizielle Zahlungsmittel einen wesentlich höheren Stellenwert genießen. Damit steht auch in Verbindung, dass rund die Hälfte von Menschen eine Investition in Kryptowährung nicht als Option sieht. Viel zu groß sei das Risiko, in etwas Geld hineinzustecken, das ohne jegliche Sicherheit sowie einen Eigentumsnachweis kommt. Viel eher interessieren sich Investoren für Wertpapiere und physische Vermögenswerte.
Lohnt es sich noch, in Kryptos zu investieren?
Wenn es eines gibt, was sich in Hinsicht auf Digitalgeld nicht verändert hat, dann ist das die Anfälligkeit der Kursschwankungen. Wer vor 10 Jahren in Kryptowährungen investiert hat, ist ebenso ein Risiko eingegangen wie heute. Grundsätzlich muss jedoch festgehalten werden, dass der Kurs von Bitcoin seit Einführung des Coins enorm gestiegen ist. Ende 2009 war 1 Bitcoin gerade einmal 0,08$ wert. Heute liegt der Kurs eines Bitcoins bei 17.393,40$. Das bedeutet, dass er sich stark erhöht hat – allerdings ist das nicht immer so, vor allem in den letzten Jahren ist der Wert auch häufig gesunken.
Wie sieht die Zukunft der Kryptowährungen aus?
Aktuell stufen Protagonisten die Zukunft von Kryptowährungen mit einem positiven Trend ein. Eine Garantie gibt es dafür allerdings nicht. Viele Notenbanken arbeiten jedoch bereits an der Schaffung eigener digitaler Währungen. Das sagt zumindest aus, dass Digitalgeld in der Zukunft einen festen Platz im Finanzsystem haben wird.
Viele fragen sich heute, wie sich Kryptowährungen bei einer Inflation verhalten. Dies ist nicht ganz unberechtigt, zumal Deutschland mit einer Inflation von 7,3% schließlich den höchsten Stand seit über 30 Jahren erreicht hat. Ehrlich gesagt gibt es hinsichtlich des Themas und Kryptowährungen sehr gespaltene Meinungen. Die einen sehen Digitalgeld als Schutz vor Inflation an, andere betrachten es eher kritisch. Prinzipiell ist es so, dass zum Beispiel Bitcoins limitiert sind. Das heißt, sobald 21 Millionen Bitcoins im Umlauf sind, wird es keine weiteren geben. Eine Ausweitung des Angebots ist damit nicht möglich, was gewissermaßen auch eine Inflation verhindern kann. Eine Einschätzung des Risikos einer Investition in Digitalgeld sollte dennoch individuell und gründlich erfolgen.